malerei

 le moment poétique

Die Serie „le moment poétique“ kennzeichnet sich in besonderer Weise durch die erdachten Farbdarstellungen, verschiedensten Perspektiven und nicht zuletzt durch die Kombination von abstrakten und realistischen Momenten. Sie helfen dem Künstler  bei seinem Anliegen Irritationen zu schaffen. Die Farb- und Formwelten mit ihren gefühlten Bewegungen und Stillständen beschreiben meist einen Zustand des „kurz davor“ bzw. „kurz danach“, in dem die Frage nach Sinn und Existenz den Betrachter sowohl nachdenklich macht, ein Gefühl des „entrückt sein“ erzeugt – als auch erschauern lassen kann.

Es ist mehr die Frage nach dem „Wieso?“ bzw. „Was könnte sein?“, die den Künstler konzeptionell interessiert und eine atmosphärische Welt schafft, teils mit konkreter Geschichte im Hintergrund, bei deren Betrachtung es sich lohnt einen Moment länger als gewohnt zu verweilen, sich emotional hinzugeben und den eigenen Geschichten schaffenden Gedanken nachzuhängen.

 

 

 

 the white

Bei der Serie „the white“ gilt Frank Burhennes Interesse dem pastosen, glatten, opaken, manchmal transparenten Farbauftrag und der damit verbundenen Wirkung, die das Bild auf den Betrachter ausübt. Alle Materialien, die eine Verarbeitung zulassen, sind für den Künstler interessant.

Für einige dieser Arbeiten verwendet er Silikon, um einen ungewöhnlich optischen Eindruck zu erzeugen. Die hervortretenden Strukturen im Weiß werden durch subtile Grautöne in malerische Spannung versetzt. Wechselnde Lichtverhältnisse im umgebenden Raum unterstützen die Wirkung. Die zarte Transparenz des Materials ist nicht nur Trägersubstanz, sondern verdichtet sich zu  lebendig atmenden Weißtonalitäten. Materielle Bedingungen wie Bildträger – Leinwand, Holz, Silikon mit Acryl, Lack – bis hin zur Befestigung der unterschiedlichen Bildträger an der Wand sind davon abhängig. Der Künstler bevorzugt das  annähernde Quadrat als Bildformat – direkt an der Wand, den umgebenden Raum miteinbezogen.

„Bezeichneten die Indianer Nordamerikas die ersten Fotografen als Schattenfänger, erweist sich Burhenne als Lichtfänger und lässt den Betrachter teilhaben an dem Phänomen Farbe und Licht; von der Transparenz oder Transluzenz zur Transzendenz.“

Prof. Thomas Duttenhöfer